Der Unschuldige
DVD - Release. 1.3.19
Filmkritk von Tereza Fischer
Immer wenn Ruth Auto fährt, lässt sie den Motor aufheulen. Sie rast, als sei sie auf der Flucht. Einmal wird sie es auch sein und so raffiniert vor der Polizei fliehen, dass Steve McQueen beeindruckt gewesen wäre.
Die Raserei will aber nicht so recht zu dieser unauffälligen, eher biederen Frau passen, die mit Mann und zwei Töchtern im Teenagealter in einem Einfamilienhaus irgendwo im langweiligen Schweizer Mittelland lebt. Regelmässig besucht die ganze Familie den Gottesdienst einer Freikirche. Sinnlichkeit gibt es in ihrem Leben nicht. Liebkosungen, geschweige denn Sex scheinen schon sehr lange her zu sein, das gemeinsame Abendessen mit der Familie dient vor allem der Nahrungsaufnahme, und wenn Ruth joggen geht, dann wirkt es mehr als körperliche Selbstzüchtigung.
Auch dass Ruth in einem neurowissenschaftlichen Forschungslabor arbeitet, in dem Experimente an Affen gemacht werden, überrascht. Sie kümmert sich dort um einen Resusaffen, dessen Kopf auf einen anderen Körper verpflanzt wurde. Das Tier leidet offensichtlich, sie leidet mit. Wie passt da ihr Glaube an Gott zu einer Arbeit, die sich anmasst, Gott zu spielen und mittels Transplantation die Sterblichkeit besiegen zu wollen?
Zur ganzen Filmkritk auf filmbulletin.ch
Kritiken
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