Roter Himmel
Streaming - Release: 9.11.23 auf filmingo.ch
Filmkritik von Walter Gasperi
Christian Petzold entwickelt in und um ein Ferienhaus an der deutschen Ostseeküste vor dem Hintergrund eines nahenden Waldbrands ein ebenso leichtfüßiges wie dichtes Beziehungsdrama, das von einem großartigen Ensemble getragen wird.
Nachdem in "Undine", mit dem Christian Petzold seine geplante Trilogie zur deutschen Romantik eröffnete, das Wasser das zentrale Element war und einer der Protagonisten Taucher war, bildet bei "Roter Himmel" der durch einen Waldbrand glühende und zunehmend bedrohliche Himmel den Hintergrund.
Reflex auf den Klimawandel kann man in diesem Brand sehen, aber mehr noch ist dies wohl ein Bild für die aufflammende Leidenschaft der Protagonist:innen. Ausgespart bleiben davon abgesehen in dem bei der heurigen Berlinale mit dem Großen Preis der Jury ausgezeichneten zehnten Kinofilm Petzolds gesellschaftliche und historische Realitäten, die die bisherigen Filme des 62-jährigen Deutschen meistens grundierten.
Während es nämlich in "Die innere Sicherheit" (2000) auch um den RAF-Terrorismus, in "Yella" (2007) um die Nachwende-Zeit und Risiko-Kapital-Geschäfte, in "Jerichow" (2008) um Ausländerfeindlichkeit, in "Barbara" (2012) um die beklemmende Enge in der DDR, in "Phoenix" (2014) um die Stimmung in der unmittelbaren deutschen Nachkriegszeit ging und in "Transit" (2018) eine im Zweiten Weltkrieg und eine in der Gegenwart spielende Flüchtlingsgeschichte kurzgeschlossen wurden, liegt der Fokus in "Roter Himmel" ganz auf dem abgeschiedenen Ferienhaus und den fünf Protagonist:innen.
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