The End of Time
Streaming - Release: 26.9.21 auf filmingo.ch
Filmkritik von Natalie Böhler
Zehn Jahre nach seinem preisgekrönten Gambling, Gods and LSD, einem vielbeachteten Essay über die Suche nach Transzendenz, widmet sich der kanadisch-schweizerische Regisseur Peter Mettler erneut einem schwer fassbaren Thema: der Zeit.
The End of Time ist eine filmische Reise quer durch die Welt, mit vielen verschiedenen Stationen. Mettler besucht Teilchenphysiker am CERN in Genf, die den Urknall zu reproduzieren versuchen, sowie einen abgeschotteten Bewohner von Big Island auf Hawaii, dessen Haus von Lavaströmen umgeben und von der Umwelt abgeschnitten ist. Weitere Reisen führen ihn nach Bodhgaya, zu Buddhas Erleuchtungsstätte in Nordindien, wo er Pilger beobachtet und zur Reinkarnation befragt; nach Detroit, Michigan, zu einem Trance-DJ und zu Hausbesetzern, die ein zerfallendes Quartier wiederbeleben; in ein Planetarium; und schliesslich nach Hause, in die Küche von Mettlers Mutter, die ihren Sohn ermahnt, seine Zeit gut zu nutzen.
Der Bogen, den der Film spannt, reicht sogar über die Erde hinaus ins Universum. Der Film beginnt mit Archivaufnahmen des Astronauten Joe Kittinger, der 1960 mit einem Fallschirm auf einer Höhe von 31 000 Metern aus einem Heliumballon sprang. Mettler unterbricht diese Geschichte hier und lässt Kittinger augenzwinkernd in der Schwebe, im freien Fall, bis wir am Ende des Films zu ihm zurückkehren. Erst als er sich den Wolken näherte, so das Voice-over, habe der Astronaut die Zeit wieder wahrgenommen – denn dafür sei ein Bezugspunkt notwendig, der im All gefehlt habe. Schon zu Beginn des Films setzt Mettler seinen Rahmen im Überirdischen, Kosmischen, und relativiert unsere Vorstellungen von Zeit und Zeiterfahrung.
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Kritiken
Offizielle Website |
www.theendoftimemovie.com |
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