Changeling
Rezension von Irene Genhart
Los Angeles, März 1928. Am Abend eines Samstags, an dem sie unverhofft arbeiten muss, meldet die allein stehende Christine ihren neunjährigen Sohn Walter als vermisst. Fünf bange Monate vergehen, dann meldet die Polizei, sie habe den Vermissten in Illinois gefunden. Sie übergibt den Aufgegriffenen vor versammelter Presse Christine, die dabei entsetzt feststellt, dass der vor ihr stehende Knabe unmöglich Walter sein kann. Doch das will (und kann) die wegen lausiger Leistungen und Korruptionsverdacht ohnehin schon in der Kritik stehende Polizei nicht wahrhaben...
Alptraumartig beginnt «Changeling» und nimmt in der Folge eine irrwitzige und unerwartete Wendung nach der anderen. Zu der verzweifelt ihren Sohn suchenden Mutter und um ihren Ruf kämpfenden Polizei gesellen sich ein irrer Mörder und dessen verwirrter Gehilfe, ein unsauber agierender Psychiatrie-Arzt, sowie ein aufmüpfiger Priester. Psychodrama, Krimi, Serialkiller-Thriller, Korruptionsdrama und Gerichtsfilm in einem ist «Changeling» also - und wüsste man nicht, dass dieser Film auf einem so genannten „wahren Fall“ beruht, man würde ihn der überladenen Verdrehtheit bezichtigen. Doch mit Akribie inszeniert und von Tom Stern ausnehmend schön fotografiert, fügt sich das wirre Ganze unter Regie von Clint Eastwood zu 141 spannenden Minuten. Kommt dazu, dass Angelina Jolie, die ja oft gern bloss die Actionbraut mimt, in der Rolle Christines mal wieder die ganze Bandbreite ihres schauspielerischen Könnens zeigt. Und so gesehen ist «Changeling» dann schon fast ein Muss.
(Irene Genhart)
Kritiken
Hintergrundbericht von Katja Ridderbusch zum historischen Fall in der Frankfurter Rundschau
Offizielle Website | Verleiher |
www.changelingmovie.net | Universal Pictures |
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