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Drive-Away Dolls

US 2024, OV/df, 84', Regie: Ethan Cohen, mit Geraldine Viswanathan, Margaret Qualley, Matt Damon

Drive-Away Dolls

Filmkritik von Walter Gasperi

Ethan Coens erster Spielfilm ohne Mitarbeit seines Bruders Joel ist ein ziemlich durchgeknalltes Roadmovie um zwei lesbische junge Frauen, die in einem Wagen mit einem Koffer und einer Hutschachtel unterwegs sind, hinter denen auch zwei nicht besonders intelligente Gangster her sind: Die Geschichte ist alles andere als originell, aber spielfreudige Schauspieler:innen, schräge Figuren, pointierte Dialoge und die unbekümmert-lustvolle Inszenierung sorgen für unterhaltsame 84 Minuten.

Der Auftakt gibt schon den Ton von "Drive-Away Dolls" vor, mit dem Ethan Coen nach dem Dokumentarfilm "Jerry Lee Lewis": Trouble in Mind" (2002) sein Solodebüt als Spielfilmregisseur vorlegt. Während sein Bruder Joel sich mit dem meisterhaften "The Tragedy of Macbeth" (2021) der Hochkultur widmete, zeigt Ethan von Beginn an seine Lust am trashigen B-Movie.

Gewalt und Sex stehen auf dem Programm, wenn einerseits in einer dunklen Seitenstraße ein Mann mit Koffer brutal ermordet wird und auf der anderen Seite die junge Jamie (Geraldine Viswanathan) lesbischen Sex genießt. Wie Ethan Coen, der das Drehbuch gemeinsam mit seiner Frau Tricia Cooke schrieb, die hier auch wie bei vielen Filmen der Coens seit "Miller´s Crossing" (1990) für den Schnitt verantwortlich zeichnet, diese Szenen nicht nur kurz andeutet, sondern lustvoll breit ausspielt, deutet schon die Stoßrichtung dieses wilden Mix an.

Als Jamie von ihrer Ex-Freundin vor die Tür gesetzt wird, schließt sie sich der jungen Marian (Geraldine Viswanathan) an, die statt mit einem teuren Mietwagen mittels Auto-Überführung von Philadelphia zu ihrer Tante nach Tallahassee, Florida fahren will. Versehentlich wird ihnen aber im Büro ein Wagen übergeben, den eigentlich zwei Gangster abholen sollten. Im Kofferraum befinden sich nämlich ein Koffer und eine Hutschachtel mit brisantem Inhalt.

Witz entwickelt "Drive-Away Dolls" durch das obligate ungleiche Duo. Denn während Jamie ständig auf Sex aus ist und auf der Reise ihre Leidenschaft nicht nur mit einer Mannschaft von Fußballspielerinnen ausleben will, widmet sich die schüchterne oder sogar verklemmte Marian lieber Henry James´ Roman "Die Europäer". Von ihrer brisanten Ladung wissen sie lange nichts, doch langsam kommen ihnen die Gangster näher.
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Kritiken

National International
- Andres Hutter für srf.ch - Joana Müller für filmstarts.de
- Théo Metais für cineman.ch - Alison Foreman für indiewire.com
- Chris Schelb für outnow.ch - David Rooney für hollywoodreporter.com
- Selina Hangartner für filmbulletin.ch - Charles Bramesco für theguardian.com
  - Tomris Laffly für rogerebert.com
   
Verleiher
Universal Pictures

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