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El nido vacío

ARG 2008, 91 Min., OV/df, Regie: Daniel Burman, mit Oscar Martínez, Cecilia Roth, Arturo Goetz, Inés Efron, Eugenia Capizzano

El nido vacío

Rezension von Geri Krebs

Seit seinem Erfolg mit „El abrazo partido“ vor vier Jahren hat sich der Argentinier Daniel Burman auf Familiengeschichten spezialisiert. Stand in jenem an der Berlinale preisgekrönten Werk eine Vatersuche im Zentrum, so ging es 2006 in „Derecho de familia“ um eine konfliktreiche Vater-Sohn-Beziehung.

Und nun befindet sich in „El nido vacío“ ein Ehepaar um die Fünfzig (hervorragend gespielt von Oscar Martínez und Cecila Roth, bekannt aus Filmen von Pedro Almodóvar) anlässlich des bevorstehenden Auszugs ihrer jüngsten Tochter (Ines Efrón) in einer schwierigen Lebensphase.

Alle drei Filme spielen im jüdischen Ambiente von Buenos Aires, einer Welt, die der 1973 geborene Daniel Burman durch seine eigenen Lebenszusammenhänge gut kennt. Die Art, wie Burman dabei in gelegentlichen ironischen Anspielungen auf Verhaltensweisen eingeht, die als typisch jüdisch gelten, und die Tatsache, dass seine Protagonisten sich gerne im weiten Feld zwischen schierem Selbstmitleid und wortreicher Selbstanalyse bewegen, haben ihm auch schon den Titel „argentinischer Woody Allen“ eingetragen.

Doch Ironie und Spott gehen bei Burman nicht so weit wie bei Allen, auch sind seine Filme erzählerisch nicht so strikt durchkonstruiert. Viel mehr ist es eine flirrende Leichtigkeit, die sie auszeichnet als ein überbordender Humor. Dabei sind die Figuren in „El nido vacío“ psychologisch gut gezeichnet und überzeugen durch Tiefe und Lebendigkeit. Während Leonardo, Vater, Eheman und ein ziemlich erfolgreicher Theaterautor, mit einer Schaffenskrise, sowie einer Flucht in Träumereien reagiert – und dabei, auch äusserlich, ein wenig an Marcello Mastroianni in Federico Fellinis „Otto e mezzo“ erinnert -, versucht Martha, die Mutter und Ehefrau, mit hektischem Aktivismus jene drohende Leere auszufüllen, die nun mit dem „empty-nest-Symptom“ droht, wie das in der Familienforschung heisst. Es sieht eine Zeitlang so aus, als würde dieses gut situierte eheliche Tandem angesichts der neuen Situation auseinander brechen und getrennte Wege gehen. Doch Burman entwirft weder ein schwer lastendes Drama noch eine prätentiöse Beziehungsstudie, sondern er führt mit ganz kleinen, feinen Gesten und subtiler Situationskomik zu einem eher überraschenden Finale. Man würde das in Hollywood ein Happyend nennen, - doch es ist viel mehr eine Zelebrierung einer Leichtigkeit des Seins, die dann doch wieder vieles offen lässt.
(Geri Krebs)

Kritiken

National International
- Isabel Rohr in art-tv.ch - Lee Marshall in screendaily.com
- Michael Sennhauser in sennhausersfilmblog.ch - Nina Zimnik in film-dienst.de
   
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