Für Immer Sonntag
Filmkritik von Marius Kuhn
Der Wechsel vom Arbeitsleben in die Rente ist nicht einfach, wie Rudy feststellt. Steven Vit hat im Dokumentarfilm Für immer Sonntag den eigenen Vater begleitet und dabei eine persönliche Annäherung eingefangen und gleichzeitig ein präzises Zeitdokument über die Boomer-Generation geschaffen.
Rudy hat sich in seiner neuen Rolle als Rentner noch nicht richtig eingefunden: Die Beine hochgelagert auf dem Sofa liegend, spricht er am Handy mit Unbekannt. Seine Frau hat sich gerade bei einem Skiunfall die Schulter gebrochen. Käthi falle halt oftmals etwas blöd, sagt Rudy und fährt mit einem Lachen fort, dass er nun rund um die Uhr als Krankenschwester im Einsatz sei. Gleichzeitig sehen wir die Patientin, ihren Arm in einer Schlinge, wie sie mühsam versucht, eine Decke über den Tisch zu legen und beinahe daran scheitert.
Es ist die Kunst von Für immer Sonntag, dass solche Szenen nicht zu einer Blossstellung des Protagonisten werden. Vielmehr gelingt es Steven Vit im Dokumentarfilm über seinen Vater, die Widersprüche und Reibungspunkte im Leben des Ehepaars mit einem verständnisvollen Blick zu zeigen – dabei aber auch unangenehme Momente auszuhalten.
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