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BE/FR 2021, F/d, 121', Regie: Frédéric Tellier, mit Gilles Lellouche, Pierre Niney, Emmanuelle Bercot

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Filmkritik von Walter Gasperi

Der Kampf für bzw. gegen das Pestizid eines Chemiekonzerns führt einen Umweltanwalt, eine Aktivistin und einen aalglatten Lobbyisten zusammen: Nüchtern-realistischer Thriller, der auch Einblick in die Praktiken von Konzernen bietet, aber durch die Fülle an Erzählsträngen und angeschnittenen Themen auch an Durchschlagskraft und Spannung verliert.

An Steven Soderberghs "Erin Brockovich" und vor allem an Todd Haynes "Dark Waters – Vergiftete Wahrheit" erinnert Frédéric Telliers Umweltthriller, doch der Franzose spannt ein weiteres Netz. Denn während die beiden Amerikaner jeweils auf einer Aktivistin bzw. einem Umweltanwalt fokussieren, springt Tellier zwischen mehreren Erzählsträngen und Akteuren hin und her und schneidet eine Vielzahl an Themen an.

Da gibt es zunächst den Umweltanwalt Patrick Fameau (Gilles Lellouche), der nach dem Tod einer Landwirtin einen Prozess verliert, bei dem das Pestizid Tetrazin wegen krebserregender Wirkung verboten werden soll. Als sich die Frau der Verstorbenen aus Protest vor dem Konzerngebäude von Phytosanis verbrennt, kommt es nicht nur zu Demonstrationen, sondern der Anwalt will auch eine Zivilklage gegen den Konzern, der nach dem Bild von realen Chemieriesen wie Monsanto gezeichnet ist, einleiten.

Gleichzeitig beginnt sich, durch die Selbstverbrennung aufgerüttelt, auch die Lehrerin France (Emmanuelle Bercot), deren Mann ebenfalls an Krebs erkrankt ist, zu engagieren und tritt einer Gruppe von Aktivist*innen bei. Auf der anderen Seite steht wiederum der aalglatte Lobbyist Mathias (Pierre Niney). Mit demagogischer und manipulativer Rede versteht er es, nicht nur Elektroautos mit dem Hinweis auf gesundheitsgefährdende Kinderarbeit für die Gewinnung des nötigen Kobalts im Kongo gegenüber Dieselautos zu diskreditieren, sondern auch die Gefahr von Tetrazin herunterspielen.

Zweifellos die spannendste Figur des Films ist dieser Mathias. Über ihn wird nämlich schonungslos Einblick in die schmutzigen Praktiken des Konzerns geboten. Da wird nicht nur mittels Beziehungen eine Steuerprüfung des Anwalts in die Wege geleitet, sondern bald versucht man auch, ihn mit Geld zu bestechen und auch Drohungen bleiben nicht aus.
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