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Honeymoons - Medeni Mesec

SRB 2009, 95 Min., OV/df, Regie: Goran Paskaljevic, mit Nebojsa Milovanovic, Jelena Trkulja, Jozef Shiroka

Honeymoons - Medeni Mesec

Rezension von Irene Genhart

Goran Paskaljevic „Honeymoons“ erzählt von der Glückssuche junger Balkanesen in Westeuropa.

Nein, mit herkömmlichen Flitterwochen hat „Honeymoons“ nichts zu tun. Und geheiratet wird darin bloss am Rande. Doch ganz untreffend ist der Titel von Goran Paskaljevics Film nicht. Schliesslich geht es darin um den Aufbruch zweier junger Paare in die Zukunft. Zudem ist „Honeymoons“ (sofern man dem Presseheft glauben darf) die erste albanisch-serbische Koproduktion und das ist filmhistorisch eine prächtige Vermählung.

Erzählt werden zwei Storys, die gewisse Parallelen und Ähnlichkeiten aufweisen, aber nie wirklich zusammenführen. Es ist dies zum einen die Geschichte von Maylinda und Nik. Die beiden leben in einem albanischen Bergdorf und eigentlich ist Maylinda verlobt mit Niks Bruder. Nun aber ist dieser seit Jahren verschollen und Maylinda und Nik haben längst zusammen gefunden. Doch offiziell dürfen sie zusammen nicht sein und so hauen sie während einer Hochzeit in Tirana heimlich nach Genua ab.

Anders Marko und Vera. Die beiden haben in Belgrad standesamtlich geheiratet und fahren, bevor sie Markos Berufung ans Philharmonische Orchester von Wien folgen, zu einer Hochzeit aufs Land um sich mit den Eltern zu versöhnen. Auch sie brechen hoffnungsvoll auf. Doch nun erzählt „Honeymoons“ auch noch von der Ermordung von zwei KFOR Soldaten und dies legt beiden Paaren auf der Reise in die Zukunft unverhofft Steine in den Weg.

Bald beschwingt, bald still melancholisch kommt „Honeymoons“ daher, handelt weniger von Aufbruch und Neuanfang, als dass er eine konzise Schilderung der Befindlichkeit der heutigen serbischen und albanischen Gesellschaft liefert. Tief klafft da wie dort die Kluft zwischen Neureich und Altarm, Stadt und Land, zwischen lebensfreudiger Jugend und Eltern, welche Vergangenheit und Tradition nicht vergessen können. „Honeymoons“ ist fesselnd und endet derart unverhofft und offen, dass man im Kinosessel vorerst baff sitzen bleibt. Bravo!
(Irene Genhart)

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