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I Giacometti

CH 2023, OV/df, 102', Regie: Susanna Fanzun, Dokumentarfilm

I Giacometti

Filmkritik von Walter Gasperi

Susanna Fanzun zeichnet mit einer Mischung aus persönlichem Kommentar, Archivmaterial, Briefen und Landschaftsaufnahmen die Geschichte der aus dem Bergell stammenden Künstlerfamilie Giacometti nach: Ein feinfühliger und informativer, aber auch sehr gleichförmig dahinfließender Dokumentarfilm.

Vom engen Südschweizer Bergtal Bergell brach Giovanni Giacometti (1868 – 1933) in den 1880er Jahren nach München und Paris auf, um Kunst zu studieren. Schon im folgenden Jahrzehnt kehrte er aber wieder in seine Heimat zurück und entwickelte sich zu einem der ersten Schweizer Künstler der Moderne.

An Bedeutung übertraf ihn aber schließlich sein Sohn Alberto Giacometti (1901 – 1966), der zunächst mit dem Vater zur Biennale nach Venedig fuhr, dann auf einer Italienreise die großen Meister studierte und schließlich in Paris als Bildhauer und Maler Karriere machte.

Susanna Fanzun, die schon 2001 zum 100. Geburtstag von Alberto Giacometti fürs rätoromanische Fernsehen den Kurzfilm "Nos Alberto" ("Unser Alberto") drehte, blickt in ihrem Dokumentarfilm aber nicht nur auf diese beiden bekannten Künstler, sondern zeichnet das Leben der gesamten Familie nach.

So werden neben Giovanni und Alberto nicht nur Diego, der Jahrzehnte lang mit Alberto in Paris lebte und sich als Möbeldesigner einen Namen machte, und Bruno, der als Architekt nicht nur für mehrere Bauten im Bergell wie einer Arbeitersiedlung und ein Schulhaus verantwortlich zeichnet, gewürdigt, sondern auch Giovannis Ehefrau Annetta, die der ruhende Pol der Familie war, und die einzige, schon früh verstorbene Tochter Ottilia.

Ein Nahverhältnis zur Künstlerfamilie stellt die Regisseurin dabei schon am Beginn her, wenn sie in ihrem persönlichen Kommentar als Engadinerin auf ihre geographische Nähe zu den Giacomettis hinweist und berichtet, wie sehr sie als Kind die Illustrationen Giovannis für das rätoromanische Märchenbuch "Parevlas Engiadinaisas" beeindruckten.

Ausgehend von dieser Erinnerung erzählt Fanzun mit ihrem ruhigen Kommentar chronologisch die Familiengeschichte der Giacomettis von der Jugend Giovannis bis zum Tod Brunos im Jahr 2012 nach. Unterstützt wird die Erzählung, bei der sie immer wieder fließend zwischen den einzelnen Mitgliedern wechselt, durch zahlreiche Briefe der Familienmitglieder ebenso wie durch Interviews mit Wegbegleitern, Verwandten und Freunden.
Weiter zur ganzen Filmkritik auf film-netz.com

Kritiken

National International
- Giancarlo Schwendener für outnow.ch - Giorgia Del Don für cineuropa.org
- Irene Genhart für cineman.ch  
- Madeleine Hirsiger für arttv.ch  
   
Verleiher
Vinca Film

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