Revolutionary Road
Rezension von Walter Gasperi
Von einer Schauspielkarriere träumt die junge April, als sie Frank kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs kennen lernt. Doch nach dem ersten Auftritt sind diese Träume auch schon zerplatzt und zehn Jahre später lebt man mit zwei Kindern zwar materiell gut gestellt, aber illusionslos in einem properen Einfamilienhaus in einer uniformen amerikanischen Vorstadt. April hat aber noch nicht alle Hoffnungen aufgegeben, plant nochmals einen Neustart und will mit der Familie nach Paris übersiedeln, doch dann wird sie erneut schwanger.
Nachdem der Brite Sam Mendes in „American Beauty“ satirisch auf die amerikanische Gesellschaft blickte, evoziert er in seiner Verfilmung des 1961 erschienenen Romans von Richard Yates unterstützt von der brillanten Kameraarbeit von Roger Deakins beklemmend die innere Leere und Uniformität des amerikanischen Kleinbürgertums der 1950er Jahre. Zurückhaltend, aber konsequent inszeniert und getragen von zwei herausragenden Hauptdarstellern (Kate Winslet, Leonardo DiCaprio) weitet sich das packende Ehedrama zu einer universellen Auseinandersetzung mit der Frage nach der Lebensgestaltung, einer Absage an ein diffuses Dahindämmern in materieller Saturiertheit und entschiedenen Aufforderung zu aktiver Lebensführung und Realisieren seiner individuellen Träume – auch auf die Gefahr des Scheiterns hin.
(Walter Gasperi)
Kritiken
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