The International
Rezension von Walter Gasperi
Ein Interpol-Agent kommt den Machenschaften einer europäischen Grossbank auf die Spur und versucht dem Unternehmen, das auch vor Mord nicht zurückschreckt, das Handwerk zu legen. Unterstützt wird er bei seinen Ermittlungen, die ihn quer durch Europa, von Berlin nach Lyon, Mailand und Istanbul, aber auch in die USA führen, dabei von einer New Yorker Staatsanwältin. Behindert wird das Duo dagegen von Vorgesetzten und anderen Behörden, die die Bank und ihre Geschäfte decken wollen.
Formal an die US-Paranoia-Thriller der 70er Jahre wie „Drei Tage des Condors“ oder „Zeuge einer Verschwörung“ erinnernd, erzählt Tom Tykwer eine ganz heutige Geschichte, wobei sich die weltwirtschaftliche und politische Entwicklung der letzten 30 Jahre auch in der Verschiebung der nationalen Verschwörung und Machenschaften auf globale Netzwerke zeigt. Funktional inszeniert und von Frank Griebes Kamera durchgängig in die kalten Blau- und Grautöne der Beton-, Stahl- und Glasbauten öffentlicher Räume, in denen der Film fast ausschliesslich spielt, getaucht, evoziert Tykwer eindringlich eine kühle Atmosphäre der Ohnmacht und Chancenlosigkeit des Individuums angesichts übermächtiger, perfekt organisierter Gegner. Allerdings bleibt einerseits die Figurenzeichnung trotz hochkarätiger Besetzung mit Clive Owen und Naomi Watts zu schwach, als dass der Zuschauer emotional stärker involviert würde, andererseits läuft die Geschichte zu glatt ab und lässt Ambivalenzen und Brüche vermissen, die Irritationen und nachhaltige Wirkung auslösen könnten.
(Walter Gasperi)
Kritiken
| National | International |
| - Michael Sennhauser in sennhausersfilmblog.ch | - Jan Schulz-Ojala in tagesspiegel.de |
| - Thomas Hunziker in filmsprung.ch | - Markus Zinsmaier in zeit.de |
| - | - Björn Helbig in filmstarts.de |
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