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The Matrix Resurrections

US 2021, OV/df, 148', Regie: Lana Wachowski, mit Keanu Reeves, Carrie-Anne Moss, Jonathan Groff

The Matrix Resurrections

Filmkritik von Michael Kuratli

Ein weiteres Sequel, auf das niemand gewartet hat. Zuallerletzt Neo alias Thomas Anderson, der eines Tages ins Büro seines Chefs gerufen wird. Thomas soll einen Nachfolger zu seiner erfolgreichen Game-Serie entwickeln, der Mutterkonzern Warner Bros. will es so. Aber halt: Vermischt sich da nicht gerade etwas? Doch, und das mit voller Absicht. Denn wenn The Matrix Resurrections etwas ist, dann meta.

Zwanzig Jahre nach der Matrix-Trilogie gibt sich Lana Wachowski mit dem vierten Film der Reihe verspielt. Keanu Reeves in seinem Jesus-Look, dem er seit der John-Wick-Reihe treu ist, schlüpft erneut in die Rolle des Neo, beziehungsweise des ahnungslosen Thomas Anderson. Erneut ist er in der Matrix gefangen und spürt, das etwas nicht stimmt, etwas, das ihn verrückt macht, «like a splinter in your mind». Doch statt in einer generischen Bürowelt sitzt Neo in einer, in der er mit dem Computerspiel «Matrix» Berühmtheit erlangt hat und die unserer Realität wiederum verdammt ähnlich sieht. Nun soll er also ein Sequel designen und die Kreativsitzung dafür wird zur selbstreferenziellen Farce: «Wir brauchen mehr ‹Bullet Time›,» bringt einer aus dem Team es auf den Punkt (wir werden sie später selbstverständlich kriegen). In selbstironischer Manier wird das Erfolgsrezept des Originals analysiert, ein Drehbuchentwurf für Matrix 4 herumgereicht und krampfhaft versucht, ein neuer Spin für die Fortsetzung herauszuschälen. Ein Satz, der nicht nur für die Welt im Film gilt, sondern auch für die Realität. Meta eben.

Diesem Anfang des Films ist ein Humor eigen, der neu ist für die Reihe und erst erfrischend wirkt, sich leider aber allzu schnell abnutzt und im Tonfall zu sehr an die allgegenwärtigen Marvel-Verfilmungen erinnert, die in Matrix Resurrections ironischerweise im selben Atemzug kritisiert werden. Während The Matrix mit seinem Genre-Mashup ein kunstvolles, philosophisch-religiöses Versatzstück war und die Fortsetzungen Reloaded und Revolutions ganz auf archaischen Freiheitskampf setzten, strotzt The Matrix Resurrections vor postmoderner, ausgestellter Gemachtheit, die den Film über weite Strecken trägt, aber leider doch zu inkonsequent umgesetzt ist, als dass das Mise en abyme der Welt in der Welt über die vierte Wand in die Köpfe der Zuschauenden zu springen vermöchte – eine vertane Chance.
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Kritiken

National International
- Marco Albini für outnow.ch - Sidney Schering für filmstarts.de
- Gaby Tscharner für cineman.ch - Peter Debruge für variety.com
- Dino Pozzi für srf.ch - John DeFore für hollywoodreporter.com
- Daniel Fuchs für tagblatt.ch - Peter Bradshaw für theguardian.com
   
Verleiher
Warner Bros.

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