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Whatever Works

USA 2009, 92 Min., E/df, Regie: Woody Allen, mit Evan Rachel Wood, Patricia Clarkson, Larry David, Ed Begley Jr., Conleth Hill, Michael McKean

Whatever Works

Rezension von Geri Krebs

Der „alte“ Woody Allen is back: Der dauerquasselnde intellektuelle Egozentriker Boris Yellnikoff (Larry David) verbringt seine Tage hauptsächlich damit, zusammen mit seinen Freunden in einer Quartierkneipe die Weltlage im Allgemeinen und die Traurigkeit der menschlichen Existenz im Speziellen hinauf und hinunter zu analysieren.

Von einem gescheiterten Selbstmordversuch ist Boris ein hinkendes Bein sowie die Überzeugung zurück geblieben, dass das Leben eigentlich eine einzige Tragödie ist, denn: Alle romantischen Bestrebungen unserer Jugend reduzieren sich mit der Zeit auf ein: Whatever Works. Als es Yellnikow eines Nachts die bildschöne Melody Celestine (Evan Rachel Wood) , eine jugendliche Ausreisserin, die es in ihrem bigotten, reaktionären Südstaaten-Elternhaus nicht mehr ausgehalten hat, in seine ärmliche New Yorker Wohnung schneit, wird das Leben des übellaunigen Beinahe-Nobelpreisträgers umgekrempelt. Es nimmt nicht nur eine kitschige Liebesgeschichte ihren Lauf, sondern es treten in Gestalt der geschiedenen Eltern des Mädchens, samt Anhang, auch einige Neurotiker auf den Plan, die es in sich haben.

Inhaltlich knüpft „Whatever Works“ in gewisser Hinsicht an „Anything Else“ von 2003 an. Zwar wurde jener Film von weiten Kreisen als einer der schwächeren in seinem gesamten Oeuvre angesehen - doch bezüglich Humor, Pointen und Dialogwitz hatte „Anything Else“ grosse Qualitäten. Das Problem war damals Allen selber, der seine Figur des blitzgescheiten, neurotischen und hypochondrischen New Yorker Misanthropen dadurch überstrapaziert hatte, dass er sie mit seinen damals 68 Jahren immer noch selber verkörperte. Darunter litt natürlich die Plausibilität in einem Masse, dass sie zum Problem wurde. In „Whaterever Works“ hat Allen dies nun in genialer Weise gelöst. Mit dem immerhin 12 Jahre jüngeren Stand-Up-Comedian Larry David (der in den 1980ern bereits Nebenrollen in zwei von Allens Filmen spielte) scheint Woody Allen - nach seinen Ausflügen in andere Gefilde bei seinen letzten fünf Filmen - nun ein erstaunlich kompatibles und überzeugendes Alter Ego gefunden zu haben. Und der so augenzwinkernde wie bewusst inflationär benutzte Unwahrscheinlichkeitsfaktor bei der Story ist ein einziges Vergnügen.
(Geri Krebs)

Kritiken

National International
- Thomas Hunziker in filmsprung.ch - Roger Ebert in suntimes.com
- Christian Jungen in nzz.ch - Peter Howell in thestar.com
- Florian Keller in tagesanzeiger.ch - Ann Hornaday in washingtonpost.com
  - Thorsten Funke in critic.de
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www.sonypictures.com Frenetic

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