BlacKkKlansman
DVD - Release: 21.12.18
Filmkitik von Lukas Stern
Wir kennen das Bild. Es ist eines von denen, die sich von einer Sekunde auf die nächste über sämtliche Monitore des Planeten geschoben haben und deren Bedeutung denkbar weit über das hinausreicht, was sie explizit zeigen: Am 12. August 2017 rast in Charlottesville ein Auto in eine Menschenmenge.
Die Strasse, in der das stattfindet, ist schmal. Die Menschen schreien. Heather Heyer stirbt. Donald Trump steht danach vor der Presse und tut, was er immer tut: Er würgt Fragen ab, stellt ihre Berechtigung in Abrede, beleidigt Journalisten_innen und spricht dann aus, was jede und jeder noch in den Ohren haben dürfte: «You had a group on one side that was bad, and you had a group on the other side that was also very violent.» Unmittelbar davor sagte er noch etwas anderes: Er habe sich die Bilder sehr genau angesehen und zwar – ganz der typisch Trump’schen Nachsatzrhetorik gemäss – sehr viel genauer, als es die Presse getan habe. Es geht dabei noch um etwas anderes als nur um die krude Relativierung eines brutalen, neonazistischen Attentats. Es geht auch darum, sich schon zum Diskurssieger zu erklären, noch bevor es zur Diskussion kommt, sich Macht und Deutungshoheit zuzuschreiben, so schnell wie möglich, das Bild zu beschlagnahmen und die diskursiven Räume, die aus politisch virulenten Bildern wie diesem herauswuchern, sofort zu besetzen.
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