El Robo Del Siglo

AR 2019, OV/df, 114', Regie: Ariel Winograd, mit Guillermo Francella, Diego Peretti, Luis Luque

El Robo Del Siglo

Streaming - Release: 2.9.21 auf filmingo.ch

Filmkritik von Walter Gasperi

Rund 15 Millionen Dollar erbeuteten Bankräuber 2006 bei einem der größten Banküberfälle der argentinischen Geschichte. Ariel Winograd macht aus diesem Verbrechen ein höchst vergnügliches Heist-Movie, bei dem ein Rädchen perfekt ins andere greift.

Nicht nur das einleitende Insert "von wahren Ereignissen inspiriert" erinnert an die Historizität des Geschilderten, sondern mehr noch Archivmaterial von Überwachungskameras und TV-Nachrichten, mit denen der 43-jährige Ariel Winograd seinen Film beschließt.

Gefackelt wird hier nicht lange: In einer Plansequenz stellt der Argentinier nicht nur das Atelier des wenig erfolgreichen Malers Fernando Araujo (Diego Peretti) vor, sondern auch dessen kleine Hanfplantage, die er hegt und pflegt. Nur im eingerauchten Zustand fühlt er sich wohl, ein Joint ist folglich sein ständiger Begleiter und ein ins Regenwasser gefallener Joint weist ihm 2006 auch den Weg zum großen Überfall auf eine Filiale der Banco Rio in einem Vorort von Buenos Aires.

Die Berufung, nach der er sucht und über die er bei einer Sitzung beim Psychiater spricht, scheint er damit gefunden zu haben, denn was ist schon nach Bertolt Brecht ein Einbruch in eine Bank gegen deren Gründung. Zeit ist es doch das natürliche Gleichgewicht wieder herzustellen, die Bonzen zu erleichtern und selbst endlich einmal reich zu werden.

Sozialkritik bleibt aber bei "El robo del siglo", an dessen Drehbuch mit Fernando Araujo der reale Drahtzieher des Überfalls mitarbeitete, im Gegensatz zum kürzlich gelaufenen "Criminales como nosotros" weitgehend außen vor: Die gesellschaftlichen Verhältnisse der Gangster interessieren Winograd kaum, in erster Linie soll großzügige Kinounterhaltung geboten werden. Das Heist-Movie wird dabei zwar nicht neu erfunden, auf die klassischen Ingredienzien vertraut der Argentinier, treibt aber die Handlung mit Verve, punktgenauer Inszenierung und überraschenden Wendungen dynamisch voran.
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Kritiken

National
- Christoph Schelb für outnow.ch
- Michelle Knoblauch fü cineman.ch
 
Verleiher
Trigon Film

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