Les Olympiades
Streaming - Release: 31.8.22 auf filmingo.ch
Filmkritik von Walter Gasperi
Jacques Audiard verknüpft leichthändig mehrere Liebesgeschichten aus einem Viertel von Paris zu einem visuell betörenden und frei dahinfließenden Reigen, der intensiv jugendliches Begehren und die Leidenschaftlichkeit der Gefühle erfahrbar macht.
Jacques Audiard ist spätestens seit "Un prophète" (2009) und "Le rouille et d´os – Der Geschmack von Rost und Knochen" (2012) für intensives, sehr körperliches und männlich dominiertes Kino bekannt. Doch jetzt legt der 69-jährige Franzose, der auch bislang versuchte, sich nie zu wiederholen, mit der Verfilmung von drei kurzen Graphic Novels des New Yorker Cartoonisten Adrian Tomine nochmals etwas ganz Neues vor.
Aus der Vogelperspektive erfasst die Kamera von Paul Guilhaume eine Hochhaussiedlung im 13. Pariser Arrondissement. Zwölf Wohntürme wurden hier zwischen 1969 und 1974 errichtet, acht wurden nach Olympiastädten wie Sapporo, London, Tokio und Helsinki benannt, sodass das Viertel, das heute als größte Chinatown Europas gilt, den Namen Les Olympiades erhielt.
Bestechend sind die Schwarzweißbilder, verleihen den kalten Betonbauten des im Südosten der Metropole gelegenen Stadtteils eine faszinierende Aura, vermitteln aber auch deren Anonymität. Schauplatz eines sozialrealistischen Dramas könnte dieses Milieu sein, doch dafür interessiert sich Audiard nicht.
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