Parasite
DVD - Release: 5.3.20
Filmkritik von Till Brockmann
Der Familie von Vater Ki-taek fehlt es nicht an praktischem Sinn: Wenn die Strasse vor ihrer Kellerwohnung gegen Insekten desinfiziert wird, lassen sie die ebenerdigen Fenster sperrangelweit offen.
Zwar husten sie bald in den dichten Qualm, der sie umgibt, doch immerhin versprechen sie sich davon eine kostenlose Beseitigung des Ungeziefers, mit dem sie ihre vier heruntergekommenen Wände, irgendwo in einer unbestimmten südkoreanischen Stadt, teilen. Der schauerliche Zustand und die beengte Wohngeografie werden uns mit einem simplen erzählerischen Einfall gleich zu Anfang vor Augen geführt: Sohn Ki-woo sucht mit ausgestrecktem Arm jeden Winkel der modrigen Bleibe ab, um ein Paar Linien Wifi-Empfang zu ergattern, da ein blöder Nachbar sein offenes Netz kürzlich mit einem Passwort geschützt hat, sodass die Familie nun auch noch den digitalen Notstand erdulden muss.
Dennoch kommt kein Hauch von Verzweiflung auf. Keine Klagelieder sind zu vernehmen. Mit mal stoischer, mal sarkastischer Trotzigkeit, mit Frohmut, Improvisationskunst und dem Falten von Kartonschachteln für einen Pizzalieferanten kommt man gemeinsam über die Runden. Hilfreich ist die Lebensmaxime des Vaters, der rät, man solle keine Pläne schmieden, denn wo kein Plan sei, könne auch nichts schiefgehen.
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