Riders Of Justice
Streaming - Release: 26.01.22 auf cinefile.ch
Filmkritik von Dennis Vetter
In Anders Thomas Jensens neuem Film Riders of Justice hetzen drei Technik-Nerds den mürrischen Kriegsveteranen Markus gegen eine Rocker-Gang auf. Denn die Rocker sind für den Tod von Markus’ Frau verantwortlich – davon ist die Männerrunde bald überzeugt. Ob sie Recht behalten, lässt Jensens Drehbuch lange in der Schwebe.
Markus beginnt einen Rachefeldzug, allen Widerständen zum Trotz, im sturen Glauben an die Wahrscheinlichkeit eines Zusammenhangs und aus Hilflosigkeit im Umgang mit seiner Trauer. Wer Rachefilme kennt, weiss: Seine Gräueltaten werden natürlich zum Selbstzweck und lassen ihn und seine neuen Freunde unweigerlich auf eine fatale Erkenntnis zusteuern.
Was ernst klingt, entwickelt Jensen zu einem Film voller kurioser Wendungen, womit er seiner Vorliebe für schwarze Komödien wie Adam’s Apples oder zuletzt Men & Chicken treu bleibt. Den Filmen des dänischen Regisseurs und Autors sind ihre zugespitzten, verspielten Drehbücher und ihr Hang zum Genre stets deutlich anzumerken: Während Jensen formal selten eine Regel des Erzählkinos bricht, haben es seine Dialoge auf Political Correctness abgesehen, auf Irritationen, Pointen und grosse Gefühle, die von unberechenbaren Stimmungswechseln flankiert werden.
Innerhalb des dänischen Kinos vertritt der Filmemacher seine Positionen nicht aus Zufall. Er begann Mitte der Neunzigerjahre, Bücher für Filme zu schreiben; zur Zeit, als Lars von Trier und Thomas Vinterberg in Dänemark das Dogma-95-Manifest veröffentlichten. Deren Forderung nach einem Kino ohne Special Effects, das der Wahrhaftigkeit verpflichtet sein solle, versetzte viele in Aufbruchsstimmung und vitalisierte die Filmproduktion des Landes. Der Genrefilm allerdings war in Dogma-Kreisen verschrien.
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