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Filmkritik von Walter Gasperi
Soll der Teenager Ida zu seiner kriminellen Familie halten oder mit den Behörden kooperieren? – Der Dänin Jeanette Nordahl gelang dank starker Schauspieler*innen und kraftvoller Inszenierung ein fesselndes Spielfilmdebüt.
Ausweglosigkeit vermittelt der Anfang, wenn die 17-jährige Ida (Sandra Guldberg Kampp) im Voice-over feststellt "Für manche Menschen läuft schon alles schief, bevor es überhaupt angefangen hat": Ein verunfalltes Auto verweist auf den Tod ihrer alkoholsüchtigen Mutter, nun sorgt ein Sozialarbeiter dafür, dass der Teenager bei ihrer Tante Bodil (Sidse Babett Knudsen) und deren drei erwachsenen Söhnen unterkommt.
Liebevoll ist die Aufnahme im Haus auf dem Land, doch irritiert, wie die Mutter ihre Söhne auf den Mund küsst. Rasch wird klar, dass das eine echte Matriarchin ist, die das Leben in der Familie bestimmt und auch über die Freundinnen der Söhne zu bestimmen versucht. Zur Dysfunktionalität im Innern kommt nach außen Gewalttätigkeit und Kriminalität, wenn die Söhne von Schuldnern Geld eintreiben und dabei auch über die kleine Tochter eines Opfers Druck ausüben. Als eine dieser Aktionen für einen Schuldner tödlich endet, wird für Ida die Frage, ob die Familie zuerst kommt oder ob Gerechtigkeit wichtiger ist, immer dringlicher.
Mit den Augen Idas lässt Jeanette Nordahl den Zuschauer auf diese Familie blicken. Intensiv vermittelt die Debütantin Sandra Guldberg Kampp mit ihrem Spiel das Spannungsfeld, in dem dieser Teenager steht: Einerseits sehnt sich Ida nach dem Tod der Mutter sichtlich nach familiärer Bindung, Nähe und Zärtlichkeit, andererseits sieht sie auch, wie kriminell hier agiert und welches Leid anderen zugefügt wird.
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