Danioth - der Teufelsmaler
Auf dem Weg zum Gotthardpass ist der rote Teufel nicht zu übersehen. Als ihn der Urner Künstler Heinrich Danioth 1950 an den schroffen Fels malte, war das für viele ein Skandal. Gottlos war das Bild. Nicht schön, sondern hässlich. War das überhaupt Kunst?
Danioth, der mit seiner Familie während und zwischen den beiden Weltkriegen eine finanzielle Durststrecke zu bewältigen hatte, war plötzlich in aller Munde. Somit durfte der Vielbegabte - er malte, musizierte, schrieb Prosatexte, Satiren, Theaterstücke und zeichnete politische Karikaturen für den «Nebelspalter» - für die Zukunft auf mehr Aufmerksamkeit und Anerkennung hoffen. Doch dann kam für Danioth, der heute zu den grossen Schweizer Künstlern des 20. Jahrhunderts zählt, alles ganz anders...
Grenzgänger zwischen Malerei und Schriftstellerei, Mensch und Familienvater: Felice Zenoni gelingt es, Danioths bewegtes Leben in eindringlichen Bildern auf die Leinwand zu bringen. Bergauf, bergab sucht die Kamera quer durch den Kanton Uri nach Spuren und macht sich die Optik des Künstlers zu eigen, dringt ein in eine Welt voller Mysterien, Licht und Schatten. Ergänzt werden diese stimmigen Aufnahmen durch historische Filmausschnitte und persönliche Erinnerungen einer ganzen Reihe überraschender Zeitzeugen, unter ihnen Karl Lüönd und Hans Erni. Felice Zenonis Film bringt uns den so kreativen wie eigensinnigen und visionären Danioth, zu dessen bekanntesten Arbeiten das Wandgemälde «Föhnwacht» in Flüelen gehört, näher - und gewährt einen einzigartigen Einblick in sein herausragendes Werk.
(Text: Filmcoopi)
Kritiken
National |
- Interview mit Felice Zenoni auf festivalonline.ch |
Offizielle Website | Verleiher |
meschuggefilm.ch | Filmcoopi |
Kommentare
Bitte melden Sie sich Logan oder registrieren Sie sich um kommentieren zu können.
Gratulation
Claudine75
Donnerstag, 19. April 2018 12:48:41