Doubles Vies
Filmkritik von Philipp Stadelmaier
Der Verleger und der Schriftsteller sind sich partout nicht einig.
Alain, der ein Pariser Verlagshaus leitet, weiss, dass sich die Zeiten ändern. Das literarische Leben findet immer weniger in Papierform und zunehmend im Internet statt, die Leute schreiben qua sozialer Medien mehr als früher, aber lesen weniger Bücher. Das digitale Zeitalter stellt die Buchbranche vor die Aufgabe, sich neu zu erfinden. Was Léonard betrifft, den Schriftsteller, so ist dem dieser Wandel herzlich egal, die Polemiken, die über sein letztes Buch auf literarischen Blogs entbrannt sind, interessieren ihn wenig, und überhaupt hat er den Eindruck, dass die digitale Revolution «das Verhältnis zur Kunst» untergrabe. Der Mann ist Künstler, die narzisstischen Stimmen im Internet sind ihm ein Graus, er sucht nach «Radikalität». Alain weist ihn darauf hin, dass auch seine «Radikalität» nichts weiter als Narzissmus sei und abgesehen davon ein Verkaufsargument auf dem Buchmarkt. Léonard ist Idealist, Alain ist Realist. Dann gehen sie zum Mittagessen.
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