Incroyable Mais Vrai
Filmkritik von Michael Kienzl
Ein Paar scheint in einem Haus in der Vorstadt sein Glück gefunden zu haben. Doch ein magischer Tunnel im Keller stört die Zufriedenheit. Quentin Dupieux hat eine absurde Komödie über Jugendwahn und bürgerliche Enge gedreht, die zunehmend zum dunklen Märchen mit beissender Moral wird.
Alain und Marie fehlt zu ihrem Glück nur noch ein Eigenheim. Die leblose Vorstadt, in der das Paar ein schönes Haus mit Garten besichtigt, scheint der ideale Ort zu sein, um sich niederzulassen. Statt grosse Veränderungen zu erwarten, kann man es sich hier wunderbar bequem machen. Allerdings wird diese Zufriedenheit durch eine magische Eigenheit der Immobilie gestört. Im Keller gibt es eine Leiter, die in einen dunklen Gulli führt. Der Fluchtweg aus der Idylle entlarvt dabei letztlich auch, wie eng diese eigentlich ist.
Herumlavieren ist in Quentin Dupieux’ absurder Komödie ein besonderes Stilmittel. Der Makler erwähnt den besonderen Gimmick nur in einem Nebensatz, bevor er später zu einer Erklärung ansetzt, die so langatmig und umständlich ist, dass die Lüftung des Geheimnisses immer weiter hinausgezögert wird. Indem Incroyable mais vrai biedere Verdruckstheit und Irritationen in der Kommunikation zerdehnt, entfaltet er seine unaufgeregte Komik. Als Alains mackerhafter Boss Gérard mit seiner Freundin Jeanne zum Abendessen kommt, versucht nun der Gastgeber selbst, sich zögerlich und unbeholfen zu offenbaren. Doch im letzten Moment wird er von Marie gestoppt.
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