L'Empreinte De L'Ange
Rezension von Irene Genhart
Als Elsa ihren Sohn Thomas eines Tages von einer Kinderparty abholt, begegnet sie der sechsjährigen Lola. Die Begegnung weckt in ihr schmerzhafte Erinnerungen an die eigene Tochter, die Elsa kurz nach deren Geburt vor einigen Jahren unter dramatischen Umständen verlor. Elsa ist irritiert und kann Lola nicht nur nicht vergessen, sondern ist bald schon überzeugt, dass dieses fremde Kind ihre eigene Tochter ist.
Verrückt klingt das. Verrückt, meinen in der Folge denn auch Elsas Eltern und der von ihr getrennt lebende Gatte, mit dem Elsa derzeit einen erbitterten Kampf um das Sorgerecht für Thomas führt, sei vor allem Elsa. Schliesslich ist sie damals zusammengebrochen und gilt seither als höchst labil. Doch Elsa kann die Sache nicht auf sich beruhen lassen, tigert durch die Nächte, spioniert der fremden Familie nach und macht sich an diese heran.
In faszinierende Zwischenwelten, in denen Traum, Wahn und Wirklichkeit nahtlos ineinander gleiten, führt Safy Nebbou in seinem nach «Le cou de la girafe» zweiten Film. Krimi, Thriller und Psychodrama zugleich ist dieser und erzählt subtil von wachen Mutterinstinkten und dramatisch ineinander verflochtenen Schicksalen. Wäre da nicht der Hinweis, dass der Film auf wahren Ereignissen beruht, man müsste dessen Story des Aberwitzes bezichtigen. So aber ist «L‘empreinte de l‘ange» bloss leise irritierend, wider Erwarten sehr berührend und bis zuletzt spannend. Er ist dies vor allem dank seiner grossartigen Hauptdarstellerinnen Catherine Frot und Sandrine Bonnaire, die sich aufs Letzte mit löwenartiger Verve duellieren.
(Irene Genhart)
Kritiken
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- zueritipp.ch | - Thavary Mam in iletaitunefoiscinema.com |
- Norbert Creutz in sortir.ch | - |
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www.diaphana.fr | Xenix Film |
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