Monos
Filmkritik von Philipp Stadelmaier
Sie nennen sich Rambo, Schlumpf, Lady, Wolf, Bigfoot und Bum-Bum und leben auf einem Plateau in den Bergen, inmitten von Kälte, Nebel und Schlamm.
Sie arbeiten für eine «Organisation» und bereiten sich vor. Worauf? Auf eine Mission, einen Krieg, den Feind, den Tod. Es geht hart zu unter ihnen. Wer Geburtstag hat, wird vor der Gratulation von allen mit einem Gürtel verprügelt. Sie sind jung, wie jung, weiss man nicht, aber aussehen tun sie wie Teenager. Wie halbe Kinder. Sie nennen sich «Monos».
Ein Kommandant kommt zu Besuch. Ein kleines, drahtiges Kerlchen mit Waschbrettbauch und lauter Stimme, der die Monos antreten lässt, sie inspiziert und an ihre Pflichten erinnert: sich gewissenhaft auf ihre (para-)militärischen Aufgaben vorzubereiten. Der Kommandant hat eine Kuh mitgebracht. Auch sie hat einen seltsamen Namen: Shakira. Wie die Sängerin. Die Kuh, erklärt der Offizier (aber eigentlich schreit er nur die ganze Zeit), gibt Milch; wenn man sie nicht melkt, explodiert sie. Die Monos machen eine andere Erfahrung: Wenn man auf eine Kuh schiesst, stirbt sie. Sie lernen ausserdem, dass ihr Fleisch besser schmeckt als ihre Milch. In einer naturalistischen Szene wird sie zerlegt und ausgeweidet, man will ja nichts verkommen lassen. Ab diesem Punkt bricht die Gruppe auseinander. Der Anführer, Wolf, übernimmt die Verantwortung, indem er sich erschiesst. Sein Nachfolger, Bigfoot, entwickelt separatistische Tendenzen, will sich von der Mutterorganisation absetzen. Die Rohheit und Gewalt, die von den Monos ausgeht und von der Welt, in der sie leben, richtet sich in letzter Instanz gegen sie selbst.
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