Moskau Einfach!
Filmkritik von Michael Kuratli
Vor dreissig Jahren – am Vorabend des Mauerfalls – angesiedelt, erzählt Moskau Einfach! von einer Zeitenwende, in der auch die Schweizer_innen ihr Verhältnis zum Staat neu definierten. Zeitgleich mit den internationalen Umwälzungen schüttelte der Fichenskandal mit seinen 900’000 Akten über meist unbescholtene (und linksgerichtete) Bürger das Land durch.
Durchschüttlen will auch Lewinsky – wenn auch mehr mit Lachern als mit knallharter Historie.
Man kann Moskau Einfach! vorwerfen, dass er den Fichenskandal nicht gebührend ernst nimmt. Man kann ihm vorwerfen, dass er nicht genug in unseren Eingeweiden wühlt, um eines der brisantesten staatspolitischen Kapitel der Schweiz in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts abzuhandeln. Die Zuschauerin tritt nach dem Film nicht nachdenklich auf die Strasse und schaut sich paranoid nach einem Schnüffler um. Vielleicht ist das eine Chance, die Micha Lewinsky vertan hat. Dann wiederum ist der Regisseur nicht bekannt für tiefschürfende Dramen – konsequenterweise kommt die Moral in Moskau Einfach! im leichten Mantel daher.
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Kritiken
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