Parlez-Moi De La Pluie
Rezension von Cindy Hertach
Die Feministin und ehrgeizige Politikerin Agathe Villanova zieht sich für einige Tage nach Südfrankreich in das Haus ihrer Kindheit zurück. Diese Gelegenheit will der ebenso abgehalfterte wie uninspirierte Filmemacher Michel Ronsard dazu nutzen, um mit der Unterstützung seines talentierten Assistenten Karim eine Dokumentation über Villanovas Karriere zu drehen.
Doch die Dreharbeiten entpuppen sich schon von Beginn weg als veritable Katastrophe: Das schlechte Wetter, Ronsards himmelschreiender Dilettantismus und eine zum Teil schon lebenslang anhaltende, schwelende Abneigung zwischen allen Beteiligten führt zu einer Reihe von Konfrontationen, in denen man seine wahren Gefühle offenbart.
Agathe wird während der Dreharbeiten klar, wie sehr ihre dominante Art sie von ihrem Lebenspartner und ihrer Schwester entfremdet hat. Michels Assistent Karim dagegen kann seine Wut über die Leibeigenschaft seiner algerischen Mutter, die der Familie Villanova ihr Leben lang selbstlos gedient hat, Agathe gegenüber kaum unterdrücken. Und auch Agathes Schwester, die eine heimliche Affäre mit Michel hat, sieht sich zu einer Entscheidung gezwungen.
In diesem Sinne betrachtet sich jeder als Opfer und schiebt den Unmut seiner persönliche Niederlage auf seine Mitmenschen, was sich in Agnès Jaouis Comédie dramatique zu einer äusserst unterhaltsamen Katharsis verdichtet, deren lakonischer Spott über die Erwartung, das Verlangen und den Verlust gesellschaftlicher und familiärer Anerkennung an ihr früheres und viel gelobtes Werk „Le goût des autres“ anknüpft.
(Cindy Hertach)
Kritiken
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www.parlezmoidelapluie-lefilm.com | www.frenetic.ch |
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