Peter K. - Alleine gegen den Staat
Filmkritik von Oliver Camenzind
Diese wahre Erzählung wirft einen dokumentarischen, fast zu unspektakulären Blick auf die Leidensgeschichte des Aussenseiters Peter Kneubühl.
Als seine Mutter stirbt, steht Peter Kneubühl endgültig allein da. Geblieben sind ihm nur das Elternhaus in Biel und eine Schwester in Frankreich. Freunde hat er keine, Hobbys ebenfalls nicht. Eine demente Tante lebt im Altersheim, sonst hat er kaum Kontakt mit der Welt ausserhalb seines Wohnhauses. Als dieses dann zwangsversteigert werden soll, empfindet er das als Angriff auf sein Leben.
Der Mann, der seine vier Wände nicht mehr verlässt und langsam den Verstand verliert, ist in der Schweizer Literatur längst zum Topos geworden. Max Frisch hat in «Der Mensch erscheint im Holozän» eine solche Figur erschaffen. Hermann Burger hat die Vereinsamung und zunehmende Todessehnsucht eines Lehrers in seinem wahnwitzigen Roman «Schilten» beschrieben.
Nun ist der Topos auch im Schweizer Kino angekommen. Peter K. Alleine gegen den Staat erzählt die Leidensgeschichte des Aussenseiters Peter Kneubühl. Von den Büchern unterscheidet sich der Film jedoch in einem wesentlichen Punkt: Peter Kneubühl gibt es tatsächlich, er sitzt bis heute im Regionalgefängnis Thun in Verwahrung.
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