Rafiki

KE 2018, OV/df, 82 Min., Regie: Wanuri Kahiu, mit Samantha Mugatsia, Sheila Munyiva, Jimmi Gathu, Nini Wacera

Rafiki

Filmkritik von Doris Senn

«Endlich siehst du aus wie eine richtige Frau!», meint Kenas Mutter, als ihre Teenagertocher sich widerwillig in ein Kleid stecken lässt. Kena trägt lieber Hosen, Shirt und Mütze, fährt Skateboard und hängt mit den Jungs rum – vor allem mit Blacksta, ihrem besten Kumpel, der heimlich in sie verliebt ist.

Ihre Mutter trauert ihrem Exmann John nach, der sie für eine Jüngere verliess. Kena arbeitet neben der Schule im Lebensmittelkiosk von John in einem Viertel Nairobis, während dieser Wahlkampf betreibt. Eines Tages wird Kena auf Ziki mit ihren prächtig-bunten Rastas aufmerksam. Die Sympathie wird bald zur Anziehung, obwohl die beiden ganz unterschiedlichen Milieus angehören: Ziki stammt aus einer wohlhabenden Familie, ihr Vater kandidiert ebenfalls, aber für eine bürgerliche Partei.Und obwohl lesbische Gefühle in der frauenfeindlich-homophoben Gesellschaft Kenias ein absolutes Tabu sind. Der Eklat ist vorprogrammiert.

Rafiki – Suaheli für «Freund/in» – ist der erste kenianische Film, der es in die offizielle Auswahl des Festivals von Cannes schaffte. Und dies mit dem Thema Homosexualität! Ein Tabu nicht nur in Kenia, sondern in den allermeisten afrikanischen Ländern. In Kenia wurde der Film von Wanuri Kahiu verboten, weil sie versuche, «Homosexualität zu legitimieren und zu normalisieren», begründete der Leiter der Filmklassifizierungsbehörde seinen Entscheid. Erst als die Teilnahme am Oscar-Rennen winkte – dafür aber muss der Film im Produktionsland gezeigt werden –, erhielt Rafiki eine Ausnahmeregelung und lief eine Woche lang in einem Kino in Nairobi. Ein kenianischer LGBT-Aktivist meinte: «Das ist surreal. Auch wenn die Genehmigung nur eine Woche dauert, lohnt es sich, jeden Tag zu feiern.»
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Kritiken

National International
- Christoph Schelb für outnow.ch - Beatrice Behn für kino-zeit.de
- Hanspeter Stalder für der-andere-film.ch - Ulrich Sonnenschein für epd-film.de
- Irina Blum für cineman.ch - Frédéric Jaeger für critic.de
  - Guy Lodge für variety.com
  - David Rooney für hollywoodreporter.com
  - Allan Hunter für screendaily.com
   
Verleiher
Trigon Film

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