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Der Frosch

CH 2016, CH-Dialekt, 81 Min., Regie: Jann Preuss, mit Urs Jucker, Liliane Amuat

Solothurner Filmtage 2017: Nomination Prix Du Public
Schweizer Filmpreis 2017: Nomination Bester Darsteller Urs Jucker

Der Fürsorger

CH 2009, 96 Min., Schweizerdeutsch, Regie: Lutz Konermann, mit Roeland Wiesnekker, Katharina Wackernagel, Johanna Bantzer, Claude De Demo

Rezension von Irene Genhart

Selten trägt ein Schweizer Film das „true crime“-Siegel. Noch seltener wird dabei ein noch „aktueller“ Fall aufgegriffen wie in „Der Fürsorger“: Gerade mal 62 Jahre alt ist Hans-Peter Streit heute, dessen Geschichte Lutz Konermanns Film erzählt. In die Strafregister eingegangen ist Streit als Hochstapler und Betrüger: Über elf Millionen Franken ergaunert, Urkunden und Aktien gefälscht hat er in den 1970 und 1980ern, elf Jahre sass er deswegen hinter Gittern. Vor Jahren hat er dem Journalisten Philipp Probst seinen Werdegang diktiert, nachzulesen ist er in dem bei Zytglogge erschienen Buch „Ich, der Millionenbetrüger Dr. Alder“ (die Neuedition von 2009 titelt, wie der Film, „Der Fürsorger“).

 

Der Gast - L'Ospite

CH/IT/FR 2018, OV/df, 94 min., Regie: Duccio Chiarini, mit Daniele Parisi, Silvia D'Amico, Anna Bellato

Guido und Chiaras eintöniges Leben verändert sich schlagartig durch ein kaputtes Kondom. Der 38-jährige Guido strandet auf den Sofas seiner Freunde. Er versucht sein Strudeln in eine Chance für einen Neuanfang zu verwandeln.

Der Italiener

CH 2011, 84 Min., D, Regie: Paolo Poloni, Dokumentarfilm

Pressetext

Paolo Poloni porträtiert die Angestellten eines italienischen Restaurants, in dem keine Italiener mehr arbeiten, sondern Tamilen, Afghanen, Bosnier, Philipinas, Pakistanis und fragt sich: Wo sind die Italiener geblieben?

 

Der Klang der Stimme

CH 2017, Dial., 82 Min., Regie: Bernard Weber, mit Regula Mühlemann, Miriam Helle, Andreas Schaerer

53. Filmtage Solothurn: Publikumspreis

Der Film erzählt die Geschichte von vier Menschen, die mit Leidenschaft versuchen, die Grenzen und Qualitäten der menschlichen Stimme neu auszuloten.

Der Knochenmann

A 2008, 121 Min., D, Regie: Wolfgang Murnberger, mit Josef Hader, Josef Bierbichler, Birgit Minichmayr, Simon Schwarz, Stipe Erceg

Rezension von Walter Gasperi

In der dritten Verfilmung eines Krimis des österreichischen Autors Wolf Haas verschlägt es Josef Hader als ausgebrannten Ex-Polizisten und Ex-Privatdetektiv Simon Brenner in die steiermärkische Provinz. Eigentlich sollte er von einem Maler, der bei der Zahlung von Leasing-Raten säumig ist, Geld eintreiben, doch dieser scheint spurlos verschwunden.

 

Der Mongole

Deutschland/Kasachstan 2006, 120 Min., OV/df, Regie: Sergei Bodrov, mit Tadanobu Asano, Sun Hong Lei, Khulan Chuluun

Pressetext

Die Geschichte des legendärsten Stammesführers aller Zeiten: Dschingis Khan.

Der nackte König

CH 2019, D, 108 Min., Regie: Andreas Hoessli, Dokumentarfilm, erzählt von Bruno Ganz

Filmkritik von Doris Senn

Wie kommt es zu einer Revolution? Was macht sie mit den Menschen? Weshalb lässt sich das von Aufbruch und Selbstbestimmung geprägte Lebensgefühl in aller Regel nicht in die Zeit danach überführen? Der Dokumentarfilm Der nackte König – 18 Fragmente über Revolution von Andreas Hoessli geht diesen Fragen anhand zweier Revolutionen nach, die unabhängig und weit entfernt voneinander Ende der Siebzigerjahre stattfanden.

 

Der Passfälscher

DE/LU 2021, D, 116', Regie: Maggie Peren, mit Louis Hofmann, Jonathan Berlin, Luna Wedler

Berlin 1942. Der junge Cioma Schönhaus ist voller Lebensfreude und Tatendrang. Er ist jüdischer Abstammung, doch lässt er sich weder entmutigen noch einschüchtern, schon gar nicht von den Nazis! Also ergreift er die Flucht nach vorne.

Der Pfad des Kriegers

D/I/CH 2008, 91 Min., D, Regie: Andreas Pilcher, Dokumentarfilm

Rezension von Walter Gasperi

In seinem Dokumentarfilm zeichnet Andreas Pichler das kurze Leben des Südtirolers Michael Nothdurfter nach, der sich vom Theologiestudenten durch persönliche Erfahrungen in Bolivien zum radikalen Befreiungskämpfer wandelte und seinen Einsatz – oder sein terroristisches Engagement? – mit dem Leben bezahlte.

 

Der Spatz Im Kamin

CH 2024, D, 117', Regie: Ramon Zürcher, mit Maren Eggert, Britta Hammelstein, Luise Heyer

Karen wohnt mit ihrem Ehemann Markus und den gemeinsamen Kindern in ihrem idyllisch gelegenen Elternhaus. Zu Markus’ Geburtstag reist auch Karens Schwester Jule mit ihrer Familie an. Die beiden Frauen könnten unterschiedlicher nicht sein.

Der Vorname

DE 2018, D, 91 Min., Regie: Sönke Wortmann, mit Christoph Maria Herbst, Caroline Peters, Justus von Dohnànyi, Janina Uhse, Florian David Fitz

Zwei Paare und ein männlicher Single treffen sich zum gemütlichen Dinner. Beim Warten auf die schwangere Gattin verrät der Mittvierziger Thomas den Vornamen des Babys, ein absoluter Tabu-Name, der zum Eklat und zum Aufdecken persönlicher Lebenslügen führt.

 

Der wilde Weisse

CH 2007, 80 Min, OV/d, Regie: Renatus Zürcher, Dokumentarfilm

Pressetext

Getrieben von der Sehnsucht nach einem freien Leben wagt der Forschungsreisende Paul Wirz (*1892) aus Gelterkinden sieben Expeditionen in die Südsee. Hier, „wo Meer und Urwald rauschen, Wilde und Kannibalen hausen“, findet der eigensinnige Weltvagant sein Paradies. Zeitlebens ein Unbeheimateter stirbt Paul Wirz 1955 in Neuguinea.

Des vents contraires

FR 2011, 97 Min., F/d, Regie: Jalil Lespert, mit Benoît Magimel, Audrey Tautou, Isabelle Carré

Pressetext

In diesem brillant inszenierten und gespielten Highlight des französischen Kinos sind Sarah und Paul das, was man ein schönes Paar nennt. Bis die Ärztin nach einem Streit spurlos verschwindet und der Schriftsteller mit zwei kleinen Kindern alleine dasteht. Er wird sogar verdächtigt, seiner Frau etwas angetan zu haben.

 

Desert - Who Is The Man?

CH 2007, 80 Min., OV/df, Regie: Felix Tissi, Musik: Mich Gerber, Archäologischer Science Fiction-Film

Pressetext

Was hat der moderne Mensch in der Wüste verloren? - Vor allem sich selbst.

Desert Flower

UK 2009, 120 Min, E/df, Regie: Sherry Hormann, mit Liya Kebede, Sally Hawkins, Timothy Spall

Rezension von Walter Gasperi

1998 landete das aus Somalia stammende Topmodel Waris Dirie mit ihrem autobiographischen Roman „Wüstenblume“ – der Titel ist die Übersetzung von „Waris“ - nicht nur einen Bestseller, sondern machte auch weltweit auf die weibliche Genitalverstümmelung in afrikanischen Ländern aufmerksam.

 

Deutschstunde

DE 2019, 125 Min., D, Regie: Christian Schwochow, mit Louis Hofmann, Tobias Moretti, Ulrich Noethen

Siggi Jepsen soll einen Aufsatz zum Thema «Die Freuden der Pflicht» schreiben. Stattdessen füllt er Seite um Seite mit seinen Kindheitserinnerungen: Er und seine Eltern in einem kleinen norddeutschen Dorf.

Deux Jours A Tuer

FR 2007, 85 Min., F/d, Regie: Jean Becker, mit Albert Dupontel, Marie-Josée Croze, Pierre Vaneck, Jean Dell

Rezension von Irene Genhart

Antoine ist, wie man so schön sagt, ein Mann in seinen besten Jahren. Er ist charmant und sieht gut aus. Ein erfolgreicher Werbefachmann, fürsorglicher Vater, liebevoller Gatte, der mit seiner Familie in einem hübschen Einfamilienhaus in einem Vorort von Paris wohnt.

 

Dialogue avec mon jardinier

F 2006, 109 Min., F/d, Regie: Jean Becker, mit Daniel Auteuil, Jean-Pierre Darroussin, Fanny Cottençon

Pressetext

Ein erfolgreicher Maler (Daniel Auteuil) kehrt Paris den Rücken zu, um sich auf dem Land niederzulassen. Er sieht sich ausserstande, den Garten seines Anwesens zu pflegen und stellt daher einen Gärtner (Jean-Pierre Darroussin) ein. Bald erkennt er in diesem einen Schulkameraden aus vergangenen Zeiten. Die beiden haben sich seither in ganz verschiedenen Milieus bewegt, aber so unterschiedlich die zwei Männer auch sein mögen, zwischen ihnen entsteht eine wahre Freundschaft, die das Leben beider verändert

Die Anhörung

CH 2023, OV/D/df, 81', Regie: Lisa Gerig, Dokumentarfilm

Vier abgewiesene Asylbewerber:innen durchleben die Anhörung zu ihren Fluchtgründen noch einmal und beleuchten so den Kern des Asylverfahrens.

 

Die Böhms – Architektur einer Familie

D/CH 2014, 87 Min., D, Regie: Maurizius Staerkle-Drux, Dokumentarfilm

Gottfried Böhm gilt als einer der wichtigsten Architekten Deutschlands. Noch täglich arbeitet der 94-jährige an Bauprojekten mit. Der Architekt in dritter Generation ist inzwischen der Patriarch einer Dynastie, zu der auch seine Söhne Stephan, Peter und Paul gehören. Seit sie versuchen, mit Prestigebauten aus dem Schatten des Vaters zu treten, wurde aus den Brüdern berufliche Konkurrenten.

Die Bucht - The Cove

USA 2009, 92 Min., E/df, Regie: Louie Psihoyos, mit Ric O'Barry, Simon Hutchins, Mandy-Rae Cruickshank, Kirk Krack, Dokumentarfilm

Rezension von Walter Gasperi

In den 1960er Jahren war Ric O´Barry der Trainer der fünf verschiedenen Delfine, die in der TV-Serie „Flipper“ eingesetzt wurden. Doch durch den intensiven Kontakt mit den Meeressäugern änderte sich O´Barrys Einstellung zu ihnen radikal. Er erkannte, dass sie ein Bewusstsein haben und für das Leben in Gefangenschaft nicht geschaffen sind.

 

Die Demokratie ist los!

CH 2015, 82 Min., D, Regie: Thomas Isler, Dokumentarfilm

Die Schweiz, das kleine Land, das alles richtig macht? Die überraschenden Entscheidungen zu Minarett-, Ausschaffungs- und Masseneinwanderungsinitiative geben vielen Schweizerinnen und Schweizern zu denken, denn Wortlaut und Umsetzung kollidieren oft mit der Bundesverfassung der Eidgenossenschaft und mit politisch, wirtschaftlich und sozial bedeutsamen internationalen Verträgen.

Die Frau mit den 5 Elefanten

CH 2009, 78 Min., OV/df, Regie: Vadim Jendreyko, Dokumentarfilm

Rezension von Walter Gasperi

Die fünf Elefanten: das sind die grossen Romane Fjodor Dostojewskijs: „Verbrechen und Strafe“, „Die Brüder Karamasov“, „Der Idiot“, „Böse Geister“, „Ein grüner Junge“. Die Frau: das ist die 1923 in der Ukraine geborene Swetlana Geier, die zwischen 1992 und 2007 diese Romane aus dem Russischen neu ins Deutsche übersetzt hat.

 

Die Frau, die sich traut

D 2013, 98 Min., D, Regie: Marc Rensing, mit Steffi Kühnert, Jenny Schily, Steve Windolf

Der Job, die Enkelin, der Sohn, der mit seiner schwangeren Freundin bei ihr lebt: Voller Hingabe kümmert sich Beate um alles und um jeden. Auch für ihre beste Freundin Henni hat die ehemalige DDR-Leistungsschwimmerin immer ein offenes Ohr.

Die fruchtbaren Jahre sind vorbei

CH 2019, CH-Dial., 90 Min., Regie: Natascha Beller, mit Michèle Rohrbach, Sarah Hostettler, Anne Haug, Beat Schlatter

Filmkritik von Andreas Scheiner

Alle mal herhören. In der Babyabteilung steigt die kinderlose Singlefrau Leila auf den Ladentisch und verkündet laut und trotzig: «Ich, Leila Emilia Leona Tanner, werde Mami. Ich bekomme ein Kind, einen Mann und eine Katze. Vielleicht sogar zwei Katzen. Und ein Haus mit Garten und Apfelbaum. Ich gründe eine Familie, meine eigene Familie.» Sie ballt die Faust zum Himmel wie «Braveheart» William Wallace, bevor er in die Schlacht zieht, und leistet einen Schwur: «Vor meinem 35. Geburtstag werde ich schwanger sein.» Darauf regnet es goldene Konfetti.

 

Die Gentrifizierung bin ich. Beichte eines Finsterlings

CH 2017, Dial., E/df, 98 Min., Regie: Thomas Haemmerli, Dokumentarfilm

«Die Gentrifizierung bin ich. Beichte eines Finsterlings» macht sich lustig. Über alles und jeden. Über die Linken, die alles bewahren wollen und sich vor Fortschritt fürchten. Über die Rechten, die jammern, der Fremde nehme ihnen Wohnung, Arbeit und den letzten Eisenbahn-Sitzplatz weg.

Die Gräfin - The Countess

D/F 2008, E/df, Regie: Julie Delpy, mit Julie Delpy, Daniel Brühl, William Hurt

Rezension von Stefan Volk

Als weibliche Draculagestalt ging die 1560 geborene ungarische „Blutgräfin“ Erzebet Bathory, die angeblich im Blut ermordeter Jungfrauen badete, in die Mythengeschichte ein. Julie Delpy („Two Days in Paris“) inszeniert in „The Countess“ nicht nur diese Legende, sondern auch die Zweifel daran und verbindet beides zu einem ebenso spekulativen wie spektakulären schwarzromantischen Historiendrama.

 

Die grosse Erbschaft - La grande eredità

CH 2010, 92 Min., I/df, Regie: Fosco Dubini, Donatello Dubini, Dokumentarfilm

Pressetext

Der Film beginnt als eine Schatzsuche nach versteckten Gold- und Silbermünzen in einem abgebrannten Haus und endet als ethnologische und soziologische Studie über eine italienische Einwandererfamilie in einem kleinen Tessiner Bergdorf.

Die Känguru-Verschwörung

DE 2022, D, Regie: Marc-Uwe Kling, mit Dimitrij Schaad, Rosalie Thomass, Petra Kleinert

Marc-Uwe und das Känguru gehen eine gewagte Wette ein: Sie werden ihre Wohnung verlieren, wenn sie es nicht schaffen, die Mutter ihrer Nachbarin zu retten. Die ist im Internet falsch abgebogen und leugnet nun die Klimakrise.

 

Die Kinder vom Napf

CH 2011, 91 Min., Dialekt, Regie: Alice Schmid, mit den Kindern von Romoos, Dokumentarfilm

Pressetext

50 Bergbauernkinder, 10 km Schulweg, eine Kindheit mitten im Herzen der Schweiz. Mit den Kindern stapfen wir frühmorgens los, durch hohen Schnee in die Dorfschule, nachmittags zum Bauernhof, wo jedes Kind sein Ämtli hat. Schon früh tritt die jüngste Generation in die Stapfen des Bergbauernberufes.

Die Reise des Basho

CH 2018, OV/df, 98 Min., Regie: Richard Dindo, Drama, Dokumentarfilm mit Hiroaki Kawamoto

Solothurner Filmtage 2019: Panorama

Filmkritik von Martin Walder

«Ich bin ein Leser!», sagt der Filmemacher Richard Dindo. Immer schon haben sich seine Filme an Büchern, an Tagebüchern, inspiriert, und auch oft an Bildern. Dann sind sie besonders eindringlich in der Art, wie die beiden Bildwelten, die eigene und die vorgefundene in die Tiefe unserer Wahrnehmung zusammenspielen: bei naiven Malern der Ostschweiz, der jüdischen Malerin Charlotte Salomon, dem Winterthurer Aktivisten Aleks Weber, bei Matisse …

 

Die Rückkehr der Wölfe

CH 2019, D-Dialekte/d, 90 Min., Regie: Thomas Horat, Dokumentarfilm

Der Wolf polarisiert und fasziniert, und er bringt Unordnung in unser System. 150 Jahre nachdem der Wolf in Mitteleuropa ausgerottet wurde, erobert er sich unaufhaltsam seinen Platz zurück.

Die Schwarze Spinne

CH 2021, CH-Dial. 119', Regie: Markus Fischer, mit Lilith Stangenberg, Nurit Hirschfeld, Anatole Taubman, Marcus Signer

Filmkritik von Simon Spiegel

«Die schwarze Spinne» gehört zweifellos zu den berühmtesten Werken im umfangreichen Oeuvre Jeremias Gotthelfs. Dies trotz oder vielleicht auch gerade weil sich der Autor in dieser Novelle für einmal nicht als liebevoll-kritischer Chronist des Emmentaler Bauernstandes erweist; die Portraits der nur allzu menschlichen Schwächen seiner Protagonist:innen beschränken sich hier auf die Rahmenerzählung.

 

Die Standesbeamtin

CH 2009, 90 Min., Schweizerdeutsch, Regie: Micha Lewinsky, mit Marie Leuenberger, Dominique Jann, Beat Schlatter, Oriana Schrage, Herbert Leiser

Rezension von Geri Krebs

Rahel Hubli ist Standesbeamtin in einem idyllischen Schweizer Städtchen und führt professionell Brautpaare in die Ehe. Ihre eigene Ehe ist allerdings trostlos, die Liebe längst erloschen und ihr Mann geht fremd. Zusammen ist man hauptsächlich noch wegen des gemeinsamen Sohnes. Da bringt das Zusammentreffen mit Rahels Jugendliebe Ben Bewegung in den öden Alltag der Enddreissigerin. Denn Ben hat sie dazu auserkoren, ihn nicht nur standesamtlich in seinem alten Heimatstädtchen zu trauen, sondern ihm gleich auch noch bei den ganzen sonstigen Festivitäten behilflich zu sein.

Die Stropers - The Harvesters

ZA 2018, OV/df, 106 Min., Regie: Etienne Kallos, mit Danny Keogh, Benré Labuschagne, Alex van Dyk, Juliana Venter

Ein raues, stimmungsvolles Drama über die Konstruktion von Männlichkeit in Südafrikas «Bible Belt».

 

Die Theorie Von Allem

DE/AT 2023, D, 120', Regie: Timm Kröger, mit Jan Bülow, Olivia Ross, Hanns Zischler, Gottfried Breitfuss

1962. Johannes Leinert reist mit seinem Doktorvater zu einem physikalischen Kongress ins Hotel Esplanade in den Schweizer Alpen. Ein iranischer Wissenschaftler soll hier einen bahnbrechenden Vortrag zur Quantenmechanik halten. Doch der Redner, von dem nichts weniger als eine Theorie von Allem erwartet wird, verspätet sich und die feine Gesellschaft fristet die Zwischenzeit mit geistreichen Dinnerpartys und eleganten Ski-Ausflügen.

Die Unschärferelation der Liebe

DE 2023, D, 92', Regie: Lars Kraume, mit Caroline Peters, Burghart Klaußner, Carmen-Maja Antoni

Filmkritik von Walter Gasperi

In Lars Kraumes dialoglastiger, aber dank des hinreißenden Zusammenspiels von Burhgart Klaußner und Caroline Peters doch amüsanten Verfilmung von Simon Stephens Theaterstück "Heisenberg" kommen sich ein wortkarger Metzger und eine ständig plappernde Schulsekretärin langsam näher.

 

Die Vaterlosen

AT 2011, 105 Min., D, Regie: Marie Kreutzer, mit: Andreas Kiendl, Andrea Wenzl, Emily Cox, Johannes Krisch, Marion Mitterhammer, Philipp Hochmair, Pia Hierzegger, Sami Loris

Rezension von Walter Gasperi

Welchen Wert hat die Familie? Wie erzieht man Kinder richtig? - Die Österreicherin Marie Kreutzer lässt in ihrem von einem grossartigen Ensemble getragenen Spielfilmdebüt vier Geschwister angesichts des Todes ihres Hippie-Vaters zusammentreffen und ihre Kindheit in der Kommune aufarbeiten.

Dieci Inverni

IT 2009, 99 Min., OV/df, Regie: Valerio Mieli, mit Isabella Ragonese, Michele Riondino, Sergei Zhigunov

Pressetext

Die achtzehnjährige Camilla ist gerade aus der ländlichen Provinz nach Venedig gekommen, um russische Literatur zu studieren. Gedankenverloren überquert sie im Vaporetto die Lagune, als ihr ein anderer Passagier auffällt – ein junger Mann, der ihren Blick erwidert. Auch er hat ein Koffer dabei; auch er ist gerade in Venedig angekommen.

 

Dior and I

FR 2014, 90 Min., F/d, Regie: Frédéric Tcheng, mit Raf Simons

Die Fashion Dokumentation DIOR AND I gewährt nie gesehene, private Einblicke in die vielschichtige Welt des Modehauses Dior und einen einmaligen Blick hinter die Kulissen während der nur zweimonatigen Entstehung der ersten Haute-Couture-Kollektion des neu ernannten Chefdesigners Raf Simons.
(Text: Xenix)

Do Not Expect Too Much From The End Of The World

RO/CH/FR/HR 2023, OV/df, 163', Regie: Radu Jude, mit Ilinca Manolache, Nina Hoss

Filmkritik von Walter Gasperi

Radu Jude mischt in seiner in Locarno mit dem Spezialpreis der Jury ausgezeichneten Satire einen grimmigen Blick auf die rumänische Gegenwart mit einem Dialog mit der kommunistischen Ära, einer Kritik an der Ausbeutung durch westliche Konzerne und einer Fülle von Zitaten zu einem 163-minütigen, das Publikum fordernden Brocken von einem Film.

 

Doctor Jack

CH/FR 2016, OV/df, 83', Regie: Benoît Lange, Pierre-Antoine Hiroz, Dokumentarfilm mit Jack Preger

Wie kommt es dazu, dass ein Kind mit jüdischen Wurzeln, aufgewachsen in Manchester, zuerst Landwirt wurde und sich 40 Jahre später in den Strassen Kalkuttas als Arzt wiederfindet? Wie konnte er aus dem Nichts eine der ersten NGOs in Indien gründen, die sich heute in der bengalischen Metropole weiterentwickelt?

Dogman

2023, OV/df, 113', Regie: Luc Besson, mit Caleb Landry Jones, Marisa Berenson, Christopher Denham

Bei einer Verkehrskontrolle wird Doug blutverschmiert und im Abendkleid am Steuer eines Lastwagens voller Hunde aufgegriffen und festgenommen.

 

Double Peine

CH 2017, OV/df, 103 Min., Regie: Léa Pool, Dokumentarfilm

Solothurner Filmtage: Nomination Prix de Soleure

Zwei Drittel aller Frauen, die weltweit im Gefängnis sitzen, sind Mütter. Fast drei Viertel von ihnen sind alleinerziehend. Weder ihre noch die Bedürfnisse ihrer Kinder werden vom Justizsystem berücksichtigt.

Doubles Vies

FR 2018, F/d, 108 Min., Regie: Olivier Assayas, mit Guillaume Canet, Juliette Binoche, Vincent Macaigne, Nora Hamzawi, Pascal Gregory

Filmkritik von Philipp Stadelmaier

Der Verleger und der Schriftsteller sind sich partout nicht einig.

 

Doubt

USA 2008, 105 Min., OV/df, John Patrick Shanley, mit Meryl Streep, Philip Seymour Hoffman, Amy Adams

Rezension von Cindy Hertach

Bronx, 1964: Die Schule und Pfarrei St. Nicholas wird von der strengen Direktorin und Ordensschwester Aloysius geleitet. Mit ihrem drakonischen Regime verschreckt sie Schülerschaft und Mitschwestern gleichermassen. Kein Wunder, dass ihr der neue Pater Flynn schon bald ein Dorn im Auge ist.

Draussen ist Sommer

CH 2012, 95 Min., D, Regie: Friederike Jehn, mit Maria-Victoria Dragus, Nicolette Krebitz, Wolfram Koch

Das Familiendrama DRAUSSEN IST SOMMER erzählt von der 14-jährigen Wanda, die mit ihrer Familie in die Schweiz zieht. Hier soll alles besser werden.

 

Drei Zinnen

DE/IT 2017, D, 94 Min., Regie: Jan Zabeil, mit Alexander Fehling, Bérénice Bejo, Arian Montgomery

Seit zwei Jahren sind Aaron und seine französische Freundin Lea ein Paar. Und da ist Tristan, Leas achtjähriger Sohn, der sowohl bei ihnen als auch bei seinem leiblichen Vater aufwächst.

Drive My Car

JP 2021, OV/df, 179', Regie: Ryûsuke Hamaguchi, mit Hidetoshi Nishijima, Tôko Miura, Masaki Osada

Filmkritik von Walter Gasperi

Schicht für Schicht dringt Ryusuke Hamaguchi in seiner famosen Verfilmung von zwei Kurzgeschichten von Haruki Murakami in 179 dichten Minuten tiefer in die Psyche seiner Charaktere ein und erzählt bewegend von Trauer, Schuldgefühlen, verfehlter Kommunikation und Neubeginn. – Ein zurückhaltender Film, aber gerade in seiner Unaufdringlichkeit ein wahres Meisterwerk des Kinos.